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Autor Thema: Die Lehrerin und der Fragebogen...Achtung lang!  (Gelesen 246 mal)
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barnehagen
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« am: September 17, 2011, 15:07:21 »

Hallo!
Nachdem bei meinem Sohn (Hypie) mit den Medis alles prima läuft, habe ich jetzt eine neue Baustelle eröffnet (seufz):
Meine Große, acht Jahre alt und in der zweiten Klasse.

Seit Beginn 2011 hat mich wiederholt ihre Klassenlehrerin angesprochen:

Tochterherz würde:

-im Unterricht träumen
-nicht bemerken, dass man sie anspricht, auch mehrmals hintereinander
- wenn sie es dann bemerkt die Antwort nicht kennen, erst nach nochmaliger Wiederholung weiss sie es dann...
-ständig ihre Bücher, Stifte etc. nicht finden
- oft ihre Hausaufgaben nicht vollständig haben
- sich teilweise seltsam benehmen, plötzlich auf Knien durch die Klasse krabbeln  :schäm:
- die letzte sein, die ihre Sachen bei Aufträgen auf den Tisch legt, anfängt und natürlich auch abgibt. Meist nur mit mehrmaligem Antreiben.
- Sich nicht beteiligen am Unterricht, es sei denn es handelt sich um Spiel und Spass.

Da es im ersten Halbjahr der 1. Klasse erst super angefangen hat mit ihr, es keinerlei Probleme gab, bin ich natürlich erst zum Arzt gegangen um abzuklären ob sie vielleicht krank ist - Fehlanzeige.

Bei Hausaufgaben ist es so, dass ich sie praktisch total überwachen muss, damit auch alles gemacht wird. Sonst schreibt sie nur die Hälfte auf oder vergisst ihre Bücher in der Schule.

So, nun habe ich der Lehrerin diesen Conners-Fragebogen mitgebracht, wo man bewerten kann, wie bestimmte Merkmale ausgeprägt sind (zb. "hört nicht zu, wenn man sie anspricht": gar nicht, schwach, deutlich oder stark ausgeprägt.)

Tja, überall ausser bei dem mit dem Zuhören und leicht ablenken lassen, hat sie "gar nicht" oder "schwach ausgeprägt" angekreuzt!

Wie kann das denn sein?!? Wenn ich alle Nase lang von ihr angerufen oder angesprochen werde, geh ich doch davon aus, dass nicht alles nur schwach bis gar nicht auftritt?

Bin deshalb jetzt irritiert...

Was meint ihr, soll ich nochmal mit ihr reden? Eigentlich soll ich ja den Fragebogen einfach wertfrei meiner Kipsy geben.

Und ich wär ja froh, wenn Tochterherz eigentlich gar kein Problem hat. Nur, wieso werd ich dann immer angesprochen von der Lehrerin?

Konfuse Grüße, Barnehagen
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Angie
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Nur ein Genie beherrscht das Chaos


« Antworten #1 am: September 17, 2011, 15:13:35 »

Zitat
Tja, überall ausser bei dem mit dem Zuhören und leicht ablenken lassen, hat sie "gar nicht" oder "schwach ausgeprägt" angekreuzt!

Wenn sie ein Hypo ist, wird halt das andere schwach ausgeprägt sein.

Und irgendwie musste ich innerlich grinsen, dass was du da aufgezählt hast, hat meine Mutter von den Lehrern beim Elternsprechtag über mich gehört.

Aber wenn sie mal auf alle Vieren durch die Klasse krabbelt, da frag ich mich auch, warum die Lehrerin dann bei unruhiges Verhalten schwach ankreuzt.
Da würde ich sie auch nochmals drauf ansprechen, wenn mir sowas mitgeteilt wird und sie kreuzt dann schwach an.
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Ich habe nix Schlimmes, ich habe....eij gugg mal nen Eichhörnchen.
EmmaGSLehrerin
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« Antworten #2 am: September 17, 2011, 15:21:33 »

Hallo,

auch ich würde die Lehrerin nochmal ansprechen.

Vielleicht ist sie ja bereit, direkt mit dem KiPsy zu sprechen? Ich persönlich finde es auch immer schwierig, ein Kind mit Hilfe eines Ankreuzbogens zu beschreiben. Deshalb bin ich immer froh, wenn die KiPsyen sich Zeit für mich nehmen. Die Lehrerin braucht dann eine Schweigepflichtsentbindung von dir.

LG Emma  :winken:
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Impatiens parviflora
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« Antworten #3 am: September 17, 2011, 16:13:43 »

Ha, das kommt mir so was von bekannt vor.

Von meinem Sohn (6 J.) ist seit kurzem ADHS bekannt und der ist auch wirklich hibbelig. Die Tochter (8 J. - dritte Klasse) ist eine Träumerin... Mit den typischen Problemen, wie dass wir ehwig an den HA´s sitzen, sie ständig was vergisst, morgens nicht rauskommt. Anziehen zu Schule ? Eine KATHASTROPHE ! Vergisst die HA´s aufzuschreiben, hat dann oft nur die Hälfte, obwohl ich kontrolliere und andere Muttis anrufe was sie aufhat...

Ich bin sehr gespannt wie´s bei Euch weitergeht!

Bitte berichten !

Herzliche Grüße
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Binchen
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« Antworten #4 am: September 17, 2011, 16:49:27 »

@Impatiens parviflora,

das Problem das meine kleiner Hypie (9 Jahre, 3 Klasse) vergißt seine Hausaufgaben aufzuschreiben oder nur teilweise notiert hatte, kenne ich zur genüge.

Mittlerweile haben die Lehrerin und ich eine Regelung gefunden: Er muss das Hausaufgabenheft am Schulende der Klassenlehrerin vorlegen und sie kontrolliert ob er auch alles aufgeschrieben hatte was er zu Hause machen soll (bzw. teilweise in der Hausaufgabenbetreuung im Nachmittagshort der Grundschule). Das ganze zeichnet sie mit ihrem Handzeichen ab, so dass ich auch sicher sein kann das alles notiert worden ist. Ist zwar für die Lehrerin etwas zeitaufwendig, aber dieser Vorschlag kam von ihr und ich bin ihr deswegen auch sehr dankbar. Seither kann er nicht mehr sagen das er nicht weiß was er aufbekommen hätte oder er mit allen Aufgaben in der Betreuung fertig geworden wäre (kontrollieren muss ich die nämlich sowieso immer, da in der Betreuung nur kontrolliert wird ob alle Hausaufgaben erledigt wurden, aber nicht ob die Lösungen auch richtig sind).  Wenn alle Hausaufgaben erledigt sind zeichne ich im Hausaufgabenheft ebenfalls dieses ab, so erkennt die Lehrerin dass ich die Hausaufgaben kontrolliert habe und wußte was alles an diesem Tag aufgegeben wurde.

Die Zusammenarbeit zwischen der Lehrkraft und mir klappt sehr gut (gilt auch zwischen Schulleitung bzw. Hort und mir ebenso). Hoffentlich bleibt dies auch bis zum Ende der Grundschulzeit so.

Wäre dies mit der Kontrolle des Hausaufgabenheftes und dem Abzeichnen der Lehrkraft das alles eingetragen ist nicht auch bei euch vielleicht umsetzbar????

Damit bräuchtest du auch nicht mehr sämtliche Eltern der Schulfreunde anzurufen um zu erfahren was alles wirklich aufgegeben worden ist.



@Barnehagen,

bin auch dafür das der Kinderpsychologe oder Kinderpsychiater sich am besten einmal selber mit der Lehrkraft deiner Tochter unterhalten sollte. Oder, das wäre auch eine Möglichkeit (und wird bei uns hier auch angeboten), es wird in der Schule ein Gesprächstermin vereinbart wo die Lehrkraft, du und der behandelnde Kinderpsychologe/-psychiater und evtl. noch die Schulleitung sich zusammensetzen und über das Kind und seine "Auffälligkeiten" in der Schule gesprochen wird. Damit kann der Kinderpsychologe bzw. Kinderpsychiater viel eher was anfangen bzw. sich ein Bild über das Verhalten des Kindes in der Schule machen, als es mit einem Ankreuztest möglich ist. Wenn der Psychologe/Psychiater dann trotzdem noch solch einen Fragebogen benötigen würde (da gibt es ja einige verschiedene die dafür einsetzbar sind wohl) wird er dies der Lehrerin bestimmt mitteilen und ihr dann einen für ihn geeigneten zuschicken (oder direkt übergeben beim Gespräch).

Vermutlich war an dem Tag wo die Lehrerin diesen Fragebogen ausgefüllt hatte deine Tochter nicht gerade so auffällig gewesen und da dieser Fragebogen eher eine Momentaufnahme des Verhaltens beim Kind wiederspiegelt ist er (in deinen Augen) so gut ausgefallen. Wer weiß was sie ankreuzen würde wenn sie ihn ein paar Tage früher oder später ausgefüllt / ausfüllen würde, denke das dann wieder ein ganz anderes Ergebnis dabei herauskommen könnte.


Auf jeden Fall wäre es wirklich sinnvoll wenn die Lehrerin, der Kinderpsychologe/-psychiater und du euch gemeinsam mal über das Kind unterhalten würdet.

Frag mal bei in der Praxis eureres behandelnden Psychologe/Psychiater nach ob ein gemeinsames Gespräch in der Schule auch bei euch evtl. möglich wäre. Dann bräuchte man nur noch zu schauen wann ein gemeinsamer Termin für alle machbar wäre und das Gespräch könnte dann stattfinden.


Lg
Bine
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Selber:     ADHS (06.2008),
Benjamin: ADHS (05.2008), LRS (11.2008) - jetzt (12.2010) Legasthenie, auditive Wahrnehmungsstörung (2004), in logop. Behandlung (seit 2004), Asthma (seit Geburt), Frühförderung (v. 2006 - 2008)
barnehagen
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« Antworten #5 am: September 17, 2011, 17:47:42 »

Hallo!
Vielen Dank für eure Antworten!
Ich glaube ich werde dem gesammelten Ratschlag folgen und sie tatsächlich noch mal ansprechen.

Außerdem habe ich in meinem gesammelten Wust von Unterlagen auch schon eine Schweigepflichtsentbindung gefunden.

Vielleicht können sich Kipsy und Klassenlehrerin tatsächlich mal unterhalten.

@ impatiens parviflora: Ha, das morgendliche Anziehen ist hier auch ein Drama. Jedes Kleidungsstück muss einzeln aufgefordert werden und das am besten mehrmals. Aber der kleine Hypie, der ist in fünf Minuten angezogen...allerdings muss man bei ihm dabei aufpassen, das er sich nicht dabei versehentlich an einem Möbelstück erschlägt, weil er mit Pulli überm Kopf losrennt.

Oh Gott, was für ein Chaos... :baw:

Schönen Abend noch, Barnehagen
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« Antworten #6 am: September 17, 2011, 22:26:56 »

Die Schwierigkeit scheint ja zu sein, dass sich die Äußerungen der Lehrerin in den Anrufen und im Fragebogen stark widersprechen. Das würde ich auf jeden Fall der Ärztin berichten.

Vielleicht läuft das unbewusst? Vielleicht sieht sie die Probleme als disziplinarische Auffälligkeit, aber nicht als Auffälligkeit, die im Fragebogen, der von einer Psychiaterin kommt, etwas zu suchen hätten? D. h. sie spielt es hier unbewusst herunter, weil sie nicht nötig findet, dass das Problem von der Ärztin behandelt wird, sondern du sollst als Mutter erzieherisch wirken?

Ich hoffe, du verstehst, was ich meine.  :winken:
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Impatiens parviflora
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« Antworten #7 am: September 18, 2011, 11:32:37 »

Es ist ja unglaublich, das das bei Euch auch so ist... Mein Sohn ist auch immer als erster fertig. Er ist so erpicht darauf alles richtig zu machen... Da meine Tochter aber meistens vor ihm los muss, bin ich total geschafft , wenn sie mal wieder "Gott-sei-dank" pünktlich zur Tür hinaus ist und ich mich "nur noch" um den Kleinen kümmern muss.

Ab Montag versuchen wir was neues. Mein Sohn hat seit fünf Wochen ein vom Psychiater empfohlenes Belohnungssystem. D.h. Er soll sowohl Vormittags in der Schule (erfahre ich von der Lehrerin), als auch Nachmittags zu Hause (seine Schwester) nicht schlagen und erhält von mir Abends dafür einen Aufkleber in sein Hausaufgabenheft. Nach fünf Aufklebern (nur an Schultagen, wofür er 1,5 bis 2 Wochen braucht) darf er sich ein kleines Geschenk aus der Schatzkiste nehmen. Das klappt bislang echt gut.

Nun war die Tochter beim letzten Geschenk...nun ja, sie hätte es auch gern. Also haben wir ausgemacht, sie kann es sich "verdienen" in dem sie ab Morgen zügig aus dem Bett kommt, sich ohne dauerndes ermahnen selbst anzieht, kämmt, Frühstückt etc., und pünktlich das Haus verlässt. Frühstück packe ich ihr ein. So ist es abgemacht. Wir werden sehen ob es klappt.

Ehrlich gesagt ich kann nicht richtig glauben, dass es so einfach sein soll...
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barnehagen
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« Antworten #8 am: September 18, 2011, 15:58:50 »

Hallo,

@ impatiens parviflora:
Das mit dem Belohnungssystem hatten wir auch schon mal bei ihr...hat auch exakt solange geklappt, bis sie die ersehnte Belohnung bekam!

Danach musste man wieder "anschieben, anschieben, anschieben".

Und für Kleinigkeiten strengt Madame sich nicht an icon_rolleyes.

Und zu lange für was Größeres sammeln geht auch nicht, da ist dann mittendrin die Luft raus, argh!

Ach ja, Falschparker: Ich glaube auch dass es daran liegen könnte. Außerdem hat sie mehrmals gefragt, ob zu Hause irgendwas vorgefallen wäre, dass Tochterherz so "neben sich" stehen würde. Da fällt aber weder mir noch meiner Tochter was ein...

Naja, schönen Sonntag noch,
Barnehagen
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Katinele
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« Antworten #9 am: September 21, 2011, 08:35:17 »

So, nun habe ich der Lehrerin diesen Conners-Fragebogen mitgebracht, wo man bewerten kann, wie bestimmte Merkmale ausgeprägt sind (zb. "hört nicht zu, wenn man sie anspricht": gar nicht, schwach, deutlich oder stark ausgeprägt.)

Tja, überall ausser bei dem mit dem Zuhören und leicht ablenken lassen, hat sie "gar nicht" oder "schwach ausgeprägt" angekreuzt!

Hi,
biste denn sicher, dass Die Lehrerin den Fragebogen nicht evtl. falsch ausgefüllt hat?

Ich weiß, daß es so einige Schwierigkeiten mit der sogenannten doppelten Verneinung gibt....

Sprich, womöglich meint Sie daß Dein Mädchen gar nicht zuhört bzw, daß das Zuhören eben "schwach ausgeprägt" ist...
Deine Lehrerin wäre nicht die Erste, die sich in diesen Fragebögen verkaspert.....

Lieben Gruss

Kati
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