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Autor Thema: Studium mit Methylphenidat (2. Studium?)  (Gelesen 119 mal)
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CharlieBravo
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« am: März 03, 2010, 20:04:48 »

Hallo,
ich studiere im Moment an einer Fh in Bayern. Ich habe Wirtschaftlich meine Fos gemacht und das mit 2,7 geschafft. War halt ein stinkfauler Hund und hab eigentlich nie was gemacht. Danach entschied ich mich Technisch zu studieren da mir Wirtschaftlich zu theoretisch war. Ich wurde dieses Semester kur vor den Prüfungen auf ADHS getestet, und es war so schlimm wie noch nie. Ich hatte absolut keine Motivation und war kurz davor alles hin zu schmeißen. Hatte mir schon überlegt einfach abzuhauen ins Ausland, und da mal rumzusandeln, aber hauptsache kein langweiliges und geregeltes Leben in diesem sinne.

Mit Methylphenidat hatte ich aber eine ganz andere Energie. Ich habe das erste mal wo ich normal immer nur ab und an ganz selten ne 1, selten ne 2, und sonst nur 3 er und 4er habe dieses Semester nur 2er geschrieben. Ich hatte auf einmal richtig Lust und durchhaltevermögen beim lernen. Fächer wo ich mir sagte die presse ich mir rein und "kotze" Sie in der Prüfung wieder aus, machten mir beim lernen auf einmal unheimlich Spaß das ich mehr darüber wissen wollte. Auch Computerspielen womit ich sonst keine Zeit verplempert hatte machte mir nicht mehr so viel Spaß, ich wollte einfach lernen.

Das ganze hatte ich auch am Anfang des Semesters. Da hatte ich kurzzeitig eine richtige Motivation, hab mich mit Fächern nur so überladen, um dann 3 Wochen später alles hinzuschmeißen, und in keine Vorlesung zu gehen. Habe auch an der Fachschaft teilgenommen, und eine Studienarbeit anfangs total super ausgearbeitet. Das durchhaltevermögen hat wie vorher gesagt keine 3 Wochen gehalten. Alle Prüfungen habe ich ohne Vorlesungen zu besuchen geschrieben, und dank den Medikamenten den besten Erfolg gehabt seit meiner Studienlaufzeit.

Ich bin erst dieses Semester darauf gekommen dass ich ADHS haben könnte, da ich eben durch meinen Motivationsmangel extrem viel an mir selbst gearbeitet habe. Ich habe Seminare an der Hochschulgemeinde besucht über Selbstfindung, habe mehrere Bücher darüber gelesen, und mich mit Leuten unterhalten, um herraus zu finden wo ich im Leben hin will.

Jetzt Frage ich mich da ich weis was mit mir Los ist, und ich es dank der Medikamente ja auch total anders kann, ob ich mein Licht in diesem Sinne nicht unter den Schefel stelle. Ich wollte eigentlich immer an der Uni studieren, habe mich wegen dem Schwierigkeitsgrad aber nie getraut. Früher konnte ich das auch nicht, hatte ja nur eine Fachhochschulreife, aber jetzt habe ich bereits mein Vordiplom und befinde mich auch im 6. Semester. Allerdings ist mein Zeugniss in diesem Sinne schon versaut. Ich habe einige 3er und 4er drin stehen von vorher, und das ärgert mich irgendwie, weil ich weis dass ich es besser könnte.

Mein FH Studium werde ich in jedem Fall noch durchziehen weil es eigentlich zu spät ist zum wechseln. Habe noch 1 Theoretisches Semester, 1 Praxissemester und 1 Diplomarbeit. Jedoch möchte ich auch noch ein Uni Studium absolvieren. Besonders aus dem Grund das ich weis das ich es viel besser kann. Die Frage ist nur ob sich das lohnt, weil die Zeit bleibt ja nicht stehen. Und wie sollte ich ansonsten vor einem zukünftigen Arbeitgeber erklären warum ich am Anfang so schlechte Noten hatte. Auserdem habe ich jetzt irgendwie den Drang mehr zu machen udn zu erreichen.

Geht es jemandem ähnlich? Hat vielleicht jemand das gleiche schon gemacht? Im Endeffekt ist es ja dann für mich der 2. Bildungsweg. Und ich habe halt auch Angst davor das ich mir so viel zumute das falls ich die Medikamente absetze oder Sie nicht mehr wirken total im Chaos versinke.

Grüße

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synackfin
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« Antworten #1 am: März 03, 2010, 20:23:21 »

Jepp ging mir ähnlich, nur dass die Medis sich bei mir keinen Deut auf die Konzentration auswirken.
Ich habe neben der Arbeit ein Fernstudium an einer FH angefangen. Mangels Zeit (gerechnet gegen die Kosten) habe ich das dann aber wieder fallen gelassen.

Im Moment gehe ich ziemlich in meiner Arbeit auf und bin insgesamt zufriedener mit allem. Ich habe auf der einen Seite das Bedürfnis immer mehr zu lernen. Auf der anderen Seite bin ich aber davon ab das Lernen mit Scheinen gleich zu setzen, nur um es der Gesellschaft recht zu machen.
Schon das Studium war für mich gedacht und auf die doppelte Zeit ausgelegt. Aber das war dann so leider nicht machbar.
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lillifee
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« Antworten #2 am: März 03, 2010, 21:50:57 »

ob ich mein Licht in diesem Sinne nicht unter den Schefel stelle. 

Genau die Frage hatte ich mir auch beim Lesen Deines Beitrags gestellt. 


Die Frage ist nur ob sich das lohnt, weil die Zeit bleibt ja nicht stehen.

Du hast sehr hart an Dir gearbeitet, so dass Du nun für Dich erkannt hast, dass Du Dein ergeiziges Ziel eines Uni-Studiums aufgrund Deiner Diagnose und Deines Lernverhaltens (völlig egal, dass es sprunghaft ist) durchaus erreichen kannst.

Ich würde Dir raten, Deinen Weg zu gehen, ganz egal, wie ihn andere Menschen beurteilen mögen. Du hast mittlerweile schon so viel verbaselt, dass Du Dich wenig um die Meinungen von Menschen kümmern musst, die dass nicht nachvollziehen können. Aber Du hast bisher schon so viel geleistet, dass Du wirklich stolz auf Dich sein kannst und daran anknüpfen solltest.

Heutzutage ist ein stringenter Lebenslauf sowieso kein Einstellungskriterium mehr, sondern es wird sehr viel Wert auf Erfahrungen außerhalb gelegt, und da kannst Du doch richtig punkten mit Deiner intensiven Arbeit an Deinen Problemen und dem Austausch mit anderen darüber.


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magnum
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« Antworten #3 am: März 04, 2010, 21:38:14 »

hm, mein bruder ist auch an einer fh gewesen. Hat auch darunter gelitten, da ich an einer (Elite-)TU war und er "blos" an einer FH.
Jetzt bin ich allerdings derjenige der seine zeit ins zweit studium steckt. Er hingegen hat (auf meinen Tipp) einen super Prof inkl. Vollzeitstelle zum Promovieren gefunden. So kann man es auch machen. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg ;)
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