Hallo,
die Grundschule ist schon eine Weile her bei uns.
In der 4. Klasse Grundschule hatte mein Junge zwei 2en, der Rest war 1.
Diese Noten haben aber die Eltern verdient, denn er wurde nur geschoben.
Wir haben damals abwechselnd mit ihm gelernt, damit er etwas zu Hause tut.
Hausis dauerten ewig, die ganze Freizeit ging dafür drauf.
Gefühlte 1 h Überredungskunst damit er mal 10 min etwas gemacht hat, war echt übel die Zeit.
Adhs war keine Thema, ja gänzlich unbekannt .
Er wollte auch in ein bilinguales Gym, weil dort auch seine Freunde hin wollten, machte den Aufnahmetest und wurde genommen.
Also wurde er auch von uns auf diesem Weg unterstützt .... .
Fachlich hat er entsprochen, aber disziplinär gab es schnell die gröbsten Probleme und auch das Mobbing kam dazu.
Er wurde auch da noch recht intensiv von zu Hause gefördert ..... Nachhilfestunden und Sprachferien gehörten schon dazu ... .
Die Ausbildung am Elite-Gym war schon super, irgendwann war nur der Preis zu hoch, den er dafür zahlen musste.
Wer sich direkt mit den Lehrern anlegt, sie auf ärgste beschimpft, der hat es dann auch in der Beurteilung schwer.
Frauen können da sehr nachtragend sein.
Er hat die Unterstufe bis zur 8. Klasse dort durchgezogen, dann war er da nicht nicht mehr zu halten - der Karren war verfahren.
Es passierte gerade in der 8. Klasse zu viel, da half auch die in diesem Jahr erstellte Diagnose ADHS/HB nichts mehr.
Das Zeugnis war ein Graus.
Er wechselte auf eine Art technisches Gym, in Österreich HTL genannt. Abitur mit abgeschlossener Berufsausbildung als Elektroniker und Hardware naher Programmierer.
Das war eine sehr gute Entscheidung, aus dem dicken Teenager wurde ein schlanker junger Mann und ein Vorzeigeschüler.
Die 9. Klasse haben seine Mutter und ich nicht mal bemerkt, das ist einfach seine Bestimmung. Der Stoff interessiert ihn, er wird gefördert, hat eine Sonderbehandlung, Adhs behindert ihn kaum.
Sogar ein Nebenjob und der Schüler Sys-Admin gingen sich noch aus.
In der Freizeit spielte er Wasserball, mittlerweile Bundesliga U17, der Verein ist zwar immer Letzter bzw. Kanonenfutter, aber es macht trotzdem Spass und es formt den Körper.
Jetzt ist er in der 10. Klasse, es läuft noch immer prima, in Geo und Religion hingegen ist er eher Schlusslicht, da läuft er Stand By, hat keine Motivation, für ne "3" reicht es.
Seinen Kameraden ist er trotzdem in vielen Bereichen weit voraus, er "spricht" mittlerweile Java und C fließend, programmiert Adroid, ist Herr der Server und auch der Alpha Wolf der Klasse.
Ich finde die richtige Schulwahl ist entscheidend und man braucht auch noch Glück mit den Lehrern, denn auf die kommt es letztlich auch an, gerade bei ADHS.
Mein Junge hatte einfach Glück, seine Lehrer sind Top und das ohne Ausnahme, das färbt auch auf die Schüler ab.
Die Schülerzahl hat sich zwar auf 14 mehr als halbiert, aber das hilft den verbleibenden Schülern natürlich sehr, da ist die Unterrichtsqualität um vieles besser.
Was mir auffällt, je mehr er im Terminkalender eingespannt ist um so besser wird er.
Ich bin mächtig stolz auf meinen Sohn, bin richtig froh dass er das so hin bekommt. Nach dem Schock im Gym hätte ich mir die Wende besser nicht vorstellen können.
Man leidet als Elternteil einfach so wahnsinnig mit, wenn es dem Kind schlecht geht und es einfach nicht mehr raus kommt.
Wenn es dann klappt ist man froh, wenigstens nicht alles falsch gemacht zu haben.
L.G.S.