*

ADHS Forum

 
adhs chat für Kinder Jugendliche Erwachsene
coaching adhs
Seiten: [1]   Nach unten
  Drucken  
Autor Thema: Was kann ich jetzt noch tun?  (Gelesen 198 mal)
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
carmen2512
Pagemaster
***
Offline Offline

Beiträge: 95


« am: Dezember 29, 2009, 17:40:49 »

Mein Großer hatte seit dem Kindergarten Schwierigkeiten. Zum einen mit der Feinmotorik, er kann jetzt noch nicht anständig malen und es hat sehr lange gedauert, bis er etwas ausschneiden konnte, zum anderen mit seinem Verhalten. Ständig gab es Nickeligkeiten, Schubsereien und Rangeleien. Das hat angehalten bis jetzt. Die Grundschulzeit war voll der Horror.
Jetzt ist er auf einer Hauptschule und dort ist es nicht viel anders - aber wenigstens stimmen die Noten jetzt. Er hat dort eine sehr nette Klassenlehrerin, die immer das Gespräch mit mir sucht und mich nicht fühlen lässt, dass ich versagt habe.

Seit der Kindergartenzeit laufen wir von hier nach da. Wir waren beim Kinderarzt, in der Schulberatung,  im SPZ und im Moment macht er auf mein Drängen hin eine Gruppenergo. Im SPZ hat man festgestelt, dass sein Intelligenzquotient sehr niedrig ist und er wahrscheinlich keinen Abschluß schaffen wird. Das hat er jetzt mit seinen guten Noten aber schon mal widerlegt! Nach gefühlten 1000 Tests und einem Doppelblindtest, der voll in die Hose ging - mein Sohn hat nämlich angeblich auf das Placebo reagiert, haben wir die Diagnose "kein ADHS".

Eigentlich sollte ich jetzt froh sein... aber ich hab ja immer noch die gleichen Probleme mit dem Kind in der Schule. Er ist z.B. von dem nächsten Klassenausflug und von der Klassenfahrt ausgeschlossen worden, weil er sich nicht an Regeln halten kann!

Nachdem ich im SPZ weiterhin Dampf gemacht habe, bekommt er aber wenigstens einmal im Monat eine Sitzung bei einer Psychologin um wenigstens Kleinigkeite in den Griff zu bekommen. Da werden uns Tipps gegeben, wie es mit dem Schulticket besser klappt und es nicht mehr verbummelt wird (was ständig passiert) oder wie es besser mit dem Raussuchen der Anziehsachen klappt. Sehr erfolgreich finde ich das nicht - ich weiß, man soll sich auch über kleine Schritte freuen.
Bei einem weiteren Gespräch mit der Psychologin meinte sie auf eine Bemerkung von mir "ja, das ist nun mal so bei ADHS'lern" Hä? Ich denke er hat es nicht????? Als Antwort kam dann: "Ihr Sohn ist so ein Grenzfall, bei ihm ist es nicht so eindeutig wie bei seinem kleinen Bruder"

Also... er hat angeblich kein ADHS  - obwohl ich darauf gewettet hätte, da er viel auffälliger als sein kleiner Bruder ist - ist verhaltensauffällig in der Schule, verbummelt ständig irgendwelche wichtigen Dinge, seine Toleranzgrenze ist fast gleich 0, er ist nie etwas Schuld - immer die anderen, er lügt um keinen Ärger zu bekommen, er ist mit 13 Jahren sehr unselbständig, er hat wahnsinne Verlassenängste....

Verdammt! Was kann ich denn jetzt noch tun um ihm zu helfen? Was kann das noch sein? Und vor allen Dingen... ist es jetzt ADHS oder nicht?

Soll ich vielleicht noch mal zu einem Arzt gehen, der auf ADHS spezialisiert ist? Dann geht aber die ganze Testerei wieder von vorn los?

Fest steht, dass er irgendetwas haben muß! Ich weigere mich sein Verhalten auf meine/unsere Erziehung zu schieben, da wir den Kleinen ja jetzt auch "hinbekommen" haben und die große Schwester nahezu perfekt ist. Es kann ja nicht sein, dass Eltern bei einem Kind Totalversager sind!

Noch eines was mich skeptisch macht: Der Kleine bekommt Medikinet Retard. Es hat auch super in der Schule geklappt. Bis dann die Klassenlehrerin anrief und mir mitteilte, dass der Kleine wieder über Tische und Bänke geht und sich nicht konzentrieren kann. Ich also sofort beim SPZ angerufen und dort wurde mir dann vom Arzt gesagt, dass ich die Dosis um 5 mg erhöhen könne (ich habe noch normale Medikinet vom Doppelblindtest zu Hause). Nach einer Woche die Rückmeldung der Lehrerin, dass im Unterricht wieder alles OK ist.
Beim letzten Elternsprechtag meinte sie, dass es im Unterricht immer noch funzt aber in der Pause ständig irgenwelche Rangeleien sind und der Kleine ständig mittendrin ist.
Nachdem ich das im SPZ erzählt habe, meinte der Arzt zu mir, dass wir die Dosis retardiert erhöhen könnten, damit die Pausen auch bedient sind.

Für mich hört sich das manchmal an, als wenn die sich selber nicht ganz sicher wären was die da machen. Ich erzähle denen doch ständig immer das selbe! Und wenn ich dann nicht locker lasse, bekomme ich dann irgendwann doch Tipps. Ich fühle mich da nicht sonderlich gut aufgehoben.
Auch lese ich hier so oft, dass das Einstellen auf ein Medikament lange dauert. Meinem Kleinen wurden einfach die Tabletten gegeben und dann 14 Tage später nachgefragt ob es jetzt klappt.

Ich bin im Moment ziemlich ratlos!
Gespeichert
nanni16
Pagemaster
***
Offline Offline

Geschlecht: Weiblich
Beiträge: 143



« Antworten #1 am: Dezember 29, 2009, 17:56:15 »


 hallo carmen
 hast du schon mal daran gedacht eine zweite meinung einzuholen .
 vieleicht hilft euch das .auch wenn die ganzen tests noch mal gemacht werden müssen .
 
 das mit den regeln einhalten kenne ich auch .meiner konnte eseine zeitlang auch nicht .
 uns hat eine kur bzw.reha sehr geholfen .dort hat er viel gelernt .
 vieleicht ist das ja auch etwas für euch .


                  lg.nanni
Gespeichert

einen 17 jährigen sohn mit adhs
Sterni09
Andersweltler
**
Offline Offline

Geschlecht: Weiblich
Beiträge: 16



« Antworten #2 am: Dezember 30, 2009, 12:59:31 »

Also... er hat angeblich kein ADHS  - obwohl ich darauf gewettet hätte, da er viel auffälliger als sein kleiner Bruder ist - ist verhaltensauffällig in der Schule, verbummelt ständig irgendwelche wichtigen Dinge, seine Toleranzgrenze ist fast gleich 0, er ist nie etwas Schuld - immer die anderen, er lügt um keinen Ärger zu bekommen, er ist mit 13 Jahren sehr unselbständig, er hat wahnsinne Verlassenängste....

das kenne ich von meiner kleinen auch....sie ist mittlerweile neun und ich bin damals auch durch die hölle gegangen bis ich dann zu einem kinderpsychiater gegangen bin (der anerkannt ist solche test`s zu machen). beim ersten gespräch war ich mit dabei dann musste meine kleine 3 mal alleine hin (da wurden dann die test`s gemacht (war immer nur eine stunde)) und beim vierten mal war ich wieder mit dabei wo ich dann die diagnose bekam. 

sie hat am anfang auch Medikinet Retard bekommen aber irgendwann letztes jahr ging es dann nicht mehr und wir sind dann auf equasym retard umgestiegen. haben dann die richtiges dosis gefunden und seitdem funzt es. wir fahren 4 mal im jahr zur kontrolle (was läuft so in der schule, privat usw).
also ich würde dir raten, geh zu einem kinderpsychiater der darauf spezialiesiert ist und lass deinen sohn nochmal testen.


liebe grüße sterni09
Gespeichert

jeder neue tag ist auch eine neue chance

adhs bei meiner kleinen festgestellt seit feb/08
Seiten: [1]   Nach oben
  Drucken  
 
Gehe zu: