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Board für Nicht – ADSler, Interessierte, Freunde und Partner
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ADHS als Ausrede für psychische Störung?
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Thema: ADHS als Ausrede für psychische Störung? (Gelesen 138 mal)
0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.
Bernd1975
Andersweltler
Offline
Beiträge: 1
ADHS als Ausrede für psychische Störung?
«
am:
März 11, 2011, 23:45:54 »
Hallo Zusammen,
ich wende mich an euch, die ihr betroffen seid und für mein Problem sicher die besten Ratgeber.
Ich bin Vater eines 10 jährigen, eher schüchternen und ruhigem (unauffälligen)Sohnes. Er geht in die vierte Klasse einer Grundschule in Niedersachsen. In seiner Klasse sind mehrere Jungs mit der Diagnose ADHS ... und das merkt man auch. Die Schule geht aus meiner Sicht eigentlich ganz gut mit dem Problem um, ist viel in Kontakt mit den Eltern und den Terapeuten und bemüht sich sehr auf die Kinder einzugehen. Der Lehrer bespricht die Problematik auch in der Klasse an und die betroffenen Kinder sind sehr gut integriert. Ich wundere mich manchmal, wie gut, da sie ja immer eine "Sonderbehandlung" bekommen, häufig den Unterricht stören und gegen Schulregeln verstoßen. Aber die Kinder gehen damit wirklich toll um und aktzeptieren die "ADHS'ler" (sorry, das soll nicht abweretend klingen!)
Einer der Jungs verhält sich allerdings (für meinen laienhaften Eindruck) nicht nur wie ein Kind mit ADHS, sondern eher als hätte er eine schwere psychische Störung (Bitte, nicht gleich los schimpfen, das ist mein subjektiver Eindruck). Er aktzeptiert keine Regel, sagt selbst (und das mit 10 Jahren) die Schulregeln existieren nicht für ihn, er hat seine eigenenn Regeln. Leider kommt er damit auch meistens auch durch und kann machen, was er will. Wenn er keine Lust hat am Unterricht teil zu nhemen, dann knetet er, oder läuft in der Klasse rum und lenkt die anderen ab (leider meistens die anderen ADHS'ler, weil die sich so leicht ablenken lassen) oder er verlässt den Klassenraum und spiel draußen auf dem Flur. Das schlimmste ist, dass er auch sehr gewaltätig ist und vom Todund Gewalt besessen zu sein scheint. Im Kunstunterricht benutzt er z.B. nur dunkle Farben und zeichnet nur gewaltätige Bilder, z.B. Tiere quälen, Menschen, die sich mit Äxten hauen und so weiter. Er droht des öfteren an, morgen sein Messer mitzubringen und dann diesen oder jenen abzustechen. Glücklicherweise bringt er dann kein Messer mit, sonder benutzt "nur" einen Bleistift und sticht damit seine Mitschüler ab. Er redet ständig vom Tod und irgendwelchen Gewalttaten. Wie gesagt, aus meiner SIcht der Dinge hat der Junge eher eine schwere seelische Störung, als das ADHS die Ursache für diese Verhalten ist. Nun ist es leider so, dass die anderen Kinder der Klasse mit dieser Situation schon seit 3,5 Jahren leben. Was die kleinen Kinderseelen dabei zurück behalten kann keiner sagen. Der Lehrer sagt, dass ein "normaler" Unterricht nicht möglich ist, wenn dieser Junge anwesend ist.
Ich bin gewähltes Mitglid der Klassenkonferenz. Im Lezten Jahr wurde dort bereits eine Anordnung zur Untersuchen des Sonderschulpädagogischen Bedarfes (sozial-emotional) beschlossen.Leider verschließen sich die Eltern total dagegen und wollen mit Macht durchsetzen ihn an einer "normalen" Schule zu halten.Nachdem er nun einen 1 Klässler so verprügelt hat, dass dieser ärztliche Hilfe brauchte, wurde nun vor kurzem wurde eine Konferenz zum Thema Disziplinarischen Maßnahmen gegen den Jungen eingeleitet. Ich war auch dabei. Die Eltern zeigten sich leider nicht sehr kooperrativ dabei und warfen der Schule vor, dass diese nicht aussreichend auf den Jungen eingeht. Sie sind der festen Überzeugung, dass ihr Junge "nur" unter ADHS leidet. Die Einschätzung der Lehrkräfte war jedoch eine andere und sie schlugen zum Schutz der anderen Schüler und auch der Lehrkräfte vor, den Jungen für 4 Wochen vom Unterricht zu suspendieren. Meine Mei nung war bis dato eigentlich immer, dass dies kein gutes pädagogisches Mittel ist und eher die Eltewrn bestraft. In diesem Fall habe ich aber mit JA gestimmt, da ich denke, dass die Eltern sich total vor der Realität verschließen und für das Vrehalten des Sohnens immer nur die Ausrede ADHS benutzen. Vielleicht tut es ihnen ja mal ganz gut sich mit dem Kind auseinander zu setzen. Wie ich hörte (Dorfklatsch) haben sie wenig Zeit für ihn, parken ihn des öfteren vor dem Fernseher oder Computer. Ich habe jetzt das Problem, dass ich Angst habe, das dem Jungen nicht geholfen wird und das Problem nur verschlimmert. Was wird aus ihm, wenn er jetzt mit 10 Jahren schon so ist? Was ist, wenn er in einigen Jahren an einer Schule Amok läuft und alle fragen: Warum habt ihr denn nichst unternommen? Das war doch schon in der Grundschule anzusehen. Die Eltern scheinen sich selbst eine Scheinwelt aufgebaut zu haben, in der alles durch ADHS entschuldigt wird. Sehe ich Gespenster? Ist das Verhalten normal, wenn man ADHS hat? Was habt ihr für Erfahrungen? Wie sind eure Kinder so drauf? Ich bin für eure Meinung sehr dankbar! Bitte beschimpft mich nicht, ich habe keine Ahnung von dieser Krankheit! Mich belastet aber das Schicksal des Jungen und ich möchte ihm gerne helfen, weiß aber nicht wie.
Grüße, Bernd
Gespeichert
nixe
TEAM
Offline
Geschlecht:
Beiträge: 1143
Re: ADHS als Ausrede für psychische Störung?
«
Antworten #1 am:
März 12, 2011, 00:43:55 »
Hallo Bernd,
ich denke, das beste Mittel gegen Dorfklatsch ist sicherlich das offene und direkte Gespräch. Hast Du einmal mit den Eltern gesprochen ? Ihnen Deine Hilfe angeboten ?
Bei Dir scheinen eine Menge diffuser Ängste mitzuschwingen, was wohl auch auf Dein eigenes Kind abzielt. Diese Angst darfst Du ruhig akzeptieren. Sprich mit Deinem Kind. Hat es wirklich Angst vor dem andern Jungen ? Hat er wirklich Schaden an seiner Seele genommen ? Oder hat er vielleicht gelernt, dass es nicht jedem gleich gut geht und nicht jeder so ist, wie er selbst ?
Als gewähltes Mitglied der Klassenkonferenz bist Du ganz sicher nicht persönlich zuständig für das Schicksal eines Kindes, das Du hauptsächlich vom Hörensagen kennst.
Wenn Du als Mensch helfen willst, dann würde ich sagen, wäre der erste Schritt, die Familie, der Du helfen möchtest, erstmal kennenzulernen. Laiendiagnosen und Spekulationen sind da eher hinderlich.
Es wird Dir hier niemand sagen können, ob dieser Junge ADS hat oder nicht oder daneben andere Probleme hat oder nicht.
Vielleicht würde es helfen, wenn Du Deine eigene Motivation, Deine eigenen Sorgen und Gefühle zunächst etwas sortieren würdest, um mehr Klarheit zu gewinnen.
Gespeichert
when the going gets weird, the weird turn pro. - Hunter S. Thompson
papillonindigo
Foreninventar
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Geschlecht:
Beiträge: 5145
Eine Chaosprinzessin
Re: ADHS als Ausrede für psychische Störung?
«
Antworten #2 am:
Gestern
um 22:14:07 »
Hallo bernd,
So wie du beschreibst, scheint mich einiges dort schief zu laufen. Mit "nur" ADS kann man so eine verhalten nicht erklären, aber es kommt bei einige ADSler vor (mit einige andere komorbiditäten). Ich befüchte auch dass diese junge später gefährlich sein wird. Ihm keine grenzen zu setzen ist auch falsch. Somit vermitteln ihm die erwachsenen dass er doch alles darf.
Also, die junge hat sicher etwas mehr als ADS (wenn er ADS schon hat) und wie es mit ihm umgegangen ist finde ich auch nicht so ok. Jeden kind braucht regeln und konsequenz, um so mehr mit ADS, auch wenn es sehr anstregend sein kann.
So wie nixe, würde ich dich zuerst empfehlen mit die leute zu reden. Wenn es dich sorgen macht wegen dein sohn, finde ich es um so wichtiger es auch zu sagen.
Danach, kannst du dann niemand zwingen etwas anders zu machen, aber für dein sohn bist du verantwortlich und muss schauen dass er die schule in gute bedingungen folgen kann.
lg
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So geht es mir beim Rebound oder nach einem langen Stadtbummel
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ADHS als Ausrede für psychische Störung?
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