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Autor Thema: Wie habt ihr euer AD(H)S in eurer Jugendzeit erlebt?  (Gelesen 105 mal)
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TheChaosqueen
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« am: November 25, 2010, 19:24:10 »

Hallöle! Mal wieder eine Frage! 
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Ich hätte gern die Gelassenheit eines Stuhls. Der muss ja auch mit jedem Arsch auskommen!!! ˜˜
Hexe76
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« Antworten #1 am: November 25, 2010, 20:27:44 »

Ich wußte ja nicht mal, dass ich ADHS habe.
Im Nachhinein kann ich da einiges erkennen, was mir damals nicht bewusst war.
Das ich immer alleine war, Außenseiter, gemobbt wurde, mich nicht wohlgefühlt habe, außer ich war alleine im Wald unterwegs.
Die vielen Male, wo meine Mutter mich verdroschen hat, weil ich schon wieder zu spät kam.
Meine heimlichen Leseaktionen im Keller, unter der Bettdecke, in der Scheune, gelesen auf dem Heimweg, während des laufens.
Ewig brauchen um überhaupt von A nach B zu kommen.
Die ständigen Ermahnungen "mach hin, wenn du weißt das du langsam bist, warum hast du nicht...kannst du nicht...tust du nicht..., warum vergisst du..., wie oft muss ich dir das noch sagen, tu dies, tu das, jetzt mach endlich, wieso bist du immer noch nicht fertig, wieso hast du schon wieder was kaputt gemacht, sitz doch mal still, hör auf zu träumen, konzentrier dich doch mal..." 

Unterm Strich:
Nur Leid, Angst und das Gefühl, unerwünscht zu sein.
So habe ich meine Kinder- und Jugendzeit in Erinnerung.
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"Die Wissenschaft ist ein Kreuzworträtsel." by Terry Pratchett
graffiti
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neuer tag, neues spiel


« Antworten #2 am: November 25, 2010, 20:30:19 »

ich hab dich grad gelesen, hexe, hab jedes einzelne wort unterschrieben ... & mich gleich anschließend geärgert, daß ich da immer noch so bitter bin.

hat mir ja auch einiges beigebracht, was ich sonst niemals gelernt hätte.
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Hexe76
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« Antworten #3 am: November 25, 2010, 20:53:51 »

hat mir ja auch einiges beigebracht, was ich sonst niemals gelernt hätte.

Damit versuch ich mich auch immer zu trösten. Manchmal klappt es sogar.
Es ist das Wissen um die Unnötigkeit, die Ungerechtigkeit, dieses Gefühl der Ohnmacht, was mich jedesmal wieder überfällt, wenn ich an meine Kindheit denke.
Ich komme besser damit zurecht, wenn ich akzeptiere, dass ich immer ein schlechtes Gefühl haben werde, wenn ich an meine Kindheit denke, als das ich versuche zu akzeptieren, dass es nunmal so gelaufen ist.

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"Die Wissenschaft ist ein Kreuzworträtsel." by Terry Pratchett
Joy
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« Antworten #4 am: November 25, 2010, 20:54:28 »

Ich kann dein beitrag auch wort für wort unterschreiben hexe.  *tiefdürchatmenundweitergehts
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papillonindigo
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Eine Chaosprinzessin


« Antworten #5 am: November 25, 2010, 21:32:02 »

Hallo alle,

Bei mich auch war es ähnlich...

Ausserseiter, ich hatte gewusst dass ich anders bin. Schon mit 5 jahre alt es gespürt.

Gemobbt in der schule (und danach auf arbeit  :baw:), mich oft unverstanden gefühlt, wie eine ausserirdisch der sich auf erde verlaufen ist aber nicht dazu gehört.

Viel träumen in der schule, viel bemerkungen gehört. Ich hatte die welt nicht verstanden und auch nicht was mit mich los war.

Ich galte auch als angsthase und heulsuse aber wollte stark sein.

Pübertät war heftig. Mit die hormonen geht es wirklich los mit die stimmungschwankungen. Aber ich war sehr einsam.

Dabei hatte ich so immer in gegenwart gelebt, also, wenn etwas schön war, konnte ich der rest vergessen. Ich bin auch in meine träumen vor die realität geflüchtet.

Dabei waren meine eltern nicht besonders "schlecht".

Heute geht mich doch viel besser. Ich weiss mal was mit mich los ist und wie damit umgehen. Ganz einsam fühle ich mich, ich habe eine gute beziehungsnetz. Anders und nicht dazu gehörig fühle ich mich immer noch, aber weiss auch genau warum.

Mich hilft es am bestens wenn ich mal was ist und was ich erlebt habe und wie es jetzt mich geht zu akkzeptieren. Vieles ist nicht so wie ich es mich wünsche und einiges wird nie so sein wie ich will. Aber damit kann ich auch leben.

Ich weiss auch dass es auf diese erde sehr viele menschen gibt die keine einfache leben haben. Dabei bin ich eben nicht allein.

lg
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so geht es mich bei rebound oder nach eine lange stadtbummel
Hexe76
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« Antworten #6 am: November 25, 2010, 21:42:40 »

Ich kann dein beitrag auch wort für wort unterschreiben hexe.  *tiefdürchatmenundweitergehts

...erschreckend und beruhigend zugleich.
Erschreckend, dass wir als Kinder sowas erleben mussten und beruhigend, weil wir mit den Erlebnissen nicht alleine sind. 
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"Die Wissenschaft ist ein Kreuzworträtsel." by Terry Pratchett
MrsKleeblatt
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eine Welt für eine Chaosprinzessin


« Antworten #7 am: November 25, 2010, 22:49:11 »

Alles in allem: furchtbar.

Nur Leid, Angst und das Gefühl, unerwünscht zu sein.

Ich: Jede Menge Angst, immer Ausgeschlossenheit und das Gefühl unerwünscht und lebensunfähig zu sein.
Die Lebensunfähigkeit war wohl das schlimmste.
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Falschparker
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« Antworten #8 am: November 25, 2010, 22:52:27 »

Habe ich hier
http://adhs-anderswelt.de/index.php?topic=35255.msg458680#msg458680
und hier
http://adhs-anderswelt.de/index.php?topic=35057.msg455797#msg455797
was zu geschrieben.

Viele Grüße  :winken:
Falschparker
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gutefrage
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« Antworten #9 am: Gestern um 07:32:19 »

Wie habe ich mich als Jugendliche gefühlt? Ich war eine Aussenseiterin und wurde von den anderen Dorfbenutzern abwerdent *Hundemama* genannt. Ich hab wenn überhaupt nur zu älteren leuten Kontakt gehabt und ausschliesslich Männlichen Geschöpfen, mit Weibern kam ich nie zurecht.
In meiner Jugend habe ich die meißte Zeit auf Wiesen und in Wäldern verbracht bin dort rum gestiefelt und habe die Dinge beobachtet die es gab. Wenn ich nicht da war kümmerte ich mich um die vielzähligen Tiere die wir hatten und um den ein und anderen vernachlässigten Hund in der Nachbarschaft.
In der Jugendzeit gerade in der Schule wurde ich eigentlich recht gut akzeptiert ich habe mich nicht mit den Schülern abgegeben wurde aber ganz gut aufgenommen.
Zuhause war Chaos ständiger Zoff zwischen mir und meiner Mutter, ständige Schläge von meinem Vater mit meinen Geschwistern kam ich auch nicht zurecht. Immer wieder bekam ich mich mit meiner Oma und meinen Onkeln in die Haare mit ihnen meistens weil sie irgendein Tier wieder scheiße behandelten bis hin zum ....

Ich war viel allein unterwegs und immer wann ich konnte nicht Zuhause, anders hät ich das auch nicht ertragen.

Ich war Suizidkrank versuchte mich insgesdamt 3 mal ins Jenseits zu befördern, ich fühlte mich wie ein Aussenseiter ich war ein Aussenseiter, wurde (aus meiner Sicht) immer falsch verstanden und ungerecht behandelt. In der Schule versagte ich bis auf Bio und Mathe der Rest war naja.

Abgesehen wie Kommentare *Hundemama* oder *Zigeunerin* bekam ich recht wenig ab von der Bevölkerung und viele ältere waren auch imemr nett zu mir. Könnte aber daran liegen das ich Hilfsbereit war und mir keine Arbeit zu Schade war.
 Ansich haben mich auch die Jugendlichen akzeptiert aber das wohl auch nur weil ich einmal austickte und nen  Schüler aus der damals 7 (ich war in der  5) ins Krankenhaus geprügelt habe. Danach hat ich Ruhe, davor wurde ich als Boxsack benutzt, immer gehänselt und mich mochte keiner.

Emotional wirkte ich nach aussen stark war aber genau das Gegenteil davon hab mich nicht umsonst immer verzogen.

Heute wirke ich Emotional stark und bin es auch, mich haut so schnell nichts mehr vom Hocker. Ich bin mittlerweise beliebt halte mich aber immernoch eher raus und die Kontakte gering.
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Angie
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Nur ein Genie beherrscht das Chaos


« Antworten #10 am: Gestern um 09:44:40 »

Na damals war bei mir kein ADHS bekannt. Und ehrlich gesagt, ich dachte immer, die anderen ticken nicht ganz richtig.
Ich war meistens eine Einzelgängerin, kam besser mit Jungs zurecht. Wenn Freundinnen, vllt so zwei bis drei. Ich hielt aber nur mit einer regelmässigen Kontakt. Dessen Mutter mal zu ihr sagte, sie solle nicht mit mir sooft zusammen sein, da ich in ihrer Gegenwart austickere.  icon_eek
In der Schule schüchtern und zurückhaltend und zu Hause "Hans Dampf in allen Gassen" echt so hat mich einer in der Nachbarschaft genannt.
In der Pubertät etwas rebellisch, ich schwänzte so einige Unterrichtsstunden.  icon_rolleyes Physik. 
Und man hat mich des öfteren vor die Tür geschickt, also Schulklasse.  Und Nachsitzen hat man mich auch.
Und ich war als Kind immer den ganzen Tag draussen, kaum Mittag gegessen hat man mich zuhause den ganzen Tag nicht mehr gesehen.
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Ich habe nix Schlimmes, ich habe....eij gugg mal nen Eichhörnchen.
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