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Autor Thema: Ich weiß einfach nicht weiter...  (Gelesen 88 mal)
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elenya
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« am: November 25, 2010, 15:59:20 »

hallo,
ich bin hier jetzt zum allerersten mal, weil ich einfach nicht mehr weiter weiß.

Mein Mann hat ADHS und zur Zeit ist es unheimlich schlimm. Inzwischen hat er eingesehen, dass es so nicht mehr weitergehen kann und sucht sich jetzt profesionelle Hilfe. Immerhin.
Das eigentliche Problem ist aber ein anderes. Das bin ich. Ich habe seit meinem 10 Lebensjahr eine schwere Esstörung, mit 14 hat sich daraus eine Anorexie entwickelt. Mit 16 war ich dem Tod näher als dem Leben und habe es irgendwie geschafft mich da raus zu boxen.
Bis heute kämpfe ich jeden Tag mit mir. Mein Mann weiß davon,  jedoch nimmt er verständlicherweiße keine Rücksicht.

Seit einigen Wochen wird die Situation immer unerträglicher für mich. Mein Mann geht bei der kleinesten Kleinigkeit an die Decke und schreit mich an. Diskutieren ist dann überhaupt nicht mehr möglich. Hinterher bin ich immer die Schuldige, der Grund warum er so ausgerasstet ist. Zwar kann er das schnell wieder vergessen, aber an mir nagt das noch Stunden, manchmal auch Tage. Was dann wieder neuer Stoff für Streit ist, da ich ihn ja mit meiner "Laune" provoziere. So war seine Aussage. Eine Entschuldigung habe ich noch nie gehört, er hat auch keinerlei Verständnis, wenn ich in Tränen das Zimmer verlasse, das macht ihn eher noch wütender. Er hält mir Sachen vor, die für jeden nicht-ADHSler absolut unverständlich sind. Angeblich, weil ihn Ungerechtigkeit so stört. Das er selber unheimlich ungerecht seine kann, das will er nicht einsehen. Alles ist falsch, nur sein Standpunkt der Richtige. Immer.

Ich kann damit gar nicht mehr umgehen, habe wieder abgenommen und mag nicht mehr essen. Ich bin lange genug Krank, um zu wissen, das es gefährlich ist und zu traurig um es zu verhindern. Ich kann kein Verständnis für ihn aufbringen, noch weniger wenn ich die ganze Zeit an meinem eigenen Zustand zu kämpfen habe Und diesen Kampf verliere ich gerade...
ich will ihn nicht verlieren, weil ich in wirklich liebe, aber so ist das Leben mit ihm nicht lebenswert!!! Dabei kann er der liebste Mensch auf Erden sein und alles für einen tuen. Aber diese kurzen Momente täuschen nicht über all die Tränen, Wut, Verletzungen, Trauer und Entäuschung hinweg...

Es tut mir leid, dass ich das hier poste, aber ich bin so verzweifelt und weiß nicht mehr, wie ich mit ihm umgehen soll.

alles liebe

Elenya   

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Menolly
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« Antworten #1 am: November 25, 2010, 16:08:34 »

Hallo eleya,
ich will dir wenigstens ein Herzliches Willkommen geben.  :winken:
Leider weiß ich nicht wirklich was du machen kannst aber sei gewiss, auch wenn es nicht so schnell geht, hier sind viele die dir helfen können weil sie selber so etwas erlebt haben.  :wu:

Liebe Grüße
Menolly
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nixe
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« Antworten #2 am: November 25, 2010, 17:20:16 »

Hallo Elenya,

erstmal herzlich willkommen im Forum !

Sag´mal, bekommst Du denn auch selbst professionellen Beistand ? Die Situation kannst und musst Du nicht alleine tragen. Bist Du in therapeutischer Behandlung oder in einer Selbsthilfegruppe (entweder Thema Esstörung oder Thema ADS / Angehörige) ?

Ich wünsche Dir erstmal ganz viel Kraft !
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elenya
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« Antworten #3 am: November 25, 2010, 18:05:51 »

Danke für die Antworten.

Nein ich bin nicht in Behandlung, weder wegen der ms noch in einer Gruppe für ADHS Angehörige. Mein erster Weg führ hier her.
Bis vor 2-3 Monaten konnte ich gut damit leben, seidem werden seine Symptome immer akuter und ich bin ständig die leidtragende.
Seit einer Woche können wir kaum noch mit einander reden. Entweder er brich sofort ab, ich geh ihm aus dem Weg( vor angst wieder was "falsches" zu sagen) oder wir streiten. :baw:

Ich will das nicht akzeptieren und das muss ich auch nicht. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Seine ADHS ist für mich keine Ausrede michso zu behandel!!!
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melinamaus
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einfach ich


« Antworten #4 am: November 25, 2010, 18:21:44 »

Hallo Elenya,

nein, ADS ist keine Ausrede und auch kein Grund, es ist nur für manches eine Erklärung, aber nicht für ein solches Verhalten.
Hast du die Möglichkeit dich raus zu ziehen? Wohnt ihr zusammen? Ich kann dir wirklich nur raten Abstand zwischen euch zu bekommen und in Ruhe über deine Zukunft nachzudenken.

Er will jetzt Hilfe annehmen.... Dann aber schnell, lange wirst du das nicht mehr aushalten.

Eine Beziehung kann sehr krank machen, ich habe mich gerade getrennt. Jetzt geht es aufwärts und mir geht es seit 3 Jahren endlich wieder mal gut und ich bekomm wieder was geregelt.

Halte nicht an einer Beziehung fest, die dir nicht gut tut. Das richtet dich auf Dauer zugrunde.

LG Dunja
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Auf meinem Grabstein soll stehen: "Schau nicht so doof, ich läg jetzt auch lieber am Strand."

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elenya
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« Antworten #5 am: November 25, 2010, 18:30:49 »

Also, ja wir wohnen zusammen. Ich bin der Meinung, das er sich momentan einfach stationär behandeln lassen sollte. Er hat wohl  auch depressionen. Er möchte das nicht, er will uns (mich und den Hund  icon_rolleyes ) nicht alleine lassen.
dabei wäre das momentan das beste für alle.
Gerade war es auch so. Wir hatten endlich mal wieder einen schönen Morgen und somit die Basis für einen guten Tag ( er ist den Tag arbeiten, sonst hat er viel frei) und wir haben ein bisschen geredet und er ist der Meinung das einfach ein bisschen Urlaub hilft.
UND das er wohl nur so drauf ist, weil er sich in seinem Leben gefangen fühlt und nicht das machen kann was er will, sondern sich nach anderen richten muss!!! tolle aussage!!
was soll man dazu sagen??
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melinamaus
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einfach ich


« Antworten #6 am: November 25, 2010, 18:44:24 »

am besten gar nix, diese Aussage könnte in schlimmen Phasen auch von mir kommen.
Was sagt er denn zur Idee stationär zu gehen?
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elenya
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« Antworten #7 am: November 25, 2010, 19:14:00 »

die idee gefällt ihm wohl in der Theorie gut, aber in der Praxis will er mich nicht alleine lassen.
Ich kann gut alleine bleiben, aber ich werde diesbezüglich noch mit ihm reden müssen. Immerhin hört er mir zu und denk wohl drüber nach!! Ein riesen Schritt!! ich glaube, er hat wirklich angst mich irgendwann mal deswegen zu verlieren und ich habe diese Angst auch.

Aber warum, kann ich einigermaßen mit meiner Krankheit leben und er bekommt das nicht auf die Reihe?? Ich nehme Rücksicht auf ihn, er nicht auf mich. Oder bis jetzt nicht. Wie fühlt man sich mit ADHS??
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papillonindigo
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Eine Chaosprinzessin


« Antworten #8 am: Gestern um 12:42:15 »

Hallo elenya,

Ich habe alles mal gelesen. Grundsächlich wäre ich auch dafür dass ihr beide ein bisschen abstand halten und gleichzeitig hilfe bekommt.

Dass den mann hilfe sucht finde ich sehr gut. Nun, es heisst auch auch dass er gleichzeitig bewusst wird wie mies sein leben ist und es tut einiges aufwühlen.

Hast du ihm gefragt wieso er dich und der hund nicht lassen will? Wird er euch vermissen oder gibt es ein andere grund? Vielleicht kannst du ihm sagen dass du im moment ein bisschen abstand in der beziehung gut wäre, weil du auch an die konflikten leidest. Ihr könnt euch sicher mal doch sehen, du kannst ihm besuchen während diese zeit.

Dich helfen lassen wàre auch mal eine gute idee. In jeden fall, wenn es um beziehungkonflikten geht, wenn es schwierig ist mit dein man, ist immer noch einfacher dass du etwas machst bei dich (auch hilfe holen) als erwarten dass dein mann etwas macht.

Noch etwas zu ADS: ADSler neigen dazu oft ihre perspektiv zu sehen und haben mühe der perspektiv andere zu sehen. Klar, üben kann man, aber es kommt bei ADSler gar nicht von selbst. Schwieriger wird es wohl noch wenn heftige emotionen im spiel sind. Da hilft kommunikation sehr, aber wie du selber gemerkt hat, es ist schwierig der richtige ton zu treffen.

Ich vermute dass er schnell auf palem ist und von dort oben nicht ansprechbar ist, aber kommt wieder rasch runter. Habt ihr ein abmachung gemacht dass es ein auszieit gibt wenn er dich wieder schlecht behandelt? Ich finde, es wäre gut wenn du schon der raum verlässst sobald du verletzt bist. Es geht dort wirklich zu deine eigene schutzt. Da kannst du auch schauen dass du dann etwas machst was dich gut tun.

Ich habe auch ADS und merke dass ich trotzt alle mühe und mit medis auch nicht ansprechbar wenn ich mal eine gefühl ausbruch habe. Ich übe dabei mal zuerst nicht so weit lassen zu kommen, aber auch wenn passiert, zuerst mal schweigen, mich zurückziehen und dann reden. Zum glück verlässt mein freund von selbst der raum wenn ich laut werde... Ich musste lernen ihm nicht nachzulaufen und weiter mit ihm zu "reden" (es war ehe anschreien, manchmal).

lg
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so geht es mich bei rebound oder nach eine lange stadtbummel
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