hallo an alle,
ich bin neu, weiß auch garnicht, ob ich richtig bin. ich recherchiere schon lange und irgendwie hab ich das gefühl, das ich doch richtig bin
ich bin eine frau, und mit meinem mann 14 jahre zusammen, wir haben 3 kinder, haben haus gebaut und führen eigentlich eine glückliche ehe.
mein mann war immer anders, als alle anderen (vielleicht habe ich mich auch deshalb verliebt;-) ). jedoch hat mich über die jahre nie in ruhe gelassen, warum sich manche dinge (die für mich und auch unsere umwelt selbstverständlich sind) nie ändern.
eigentlich bin ich über seine mutter zu dem thema ADHS gekommen (sie ist 60), und wenn, sie es hat, nie diagnostiziert. aber bei ihr treffen alle typischen anzeichen zu, das leben mit ihr war immer sehr schwer, aber in der familie ist sie immer nur mit einem "die hat einen klopfer" abgewitzt worden.
mein mann, um ihn kurz zu beschreiben, war immer schon sehr begabt, war aber immer aussenseiter, eigenartig, hatte nie wirklich freunde, war aber sehr an komplexen themen interessiert, hatte oft schule gewechselt, nie beendet (zu seiner unzufriedenheit), hat in der jugend drogen genommen (später dann alkohol), ist ein begabter (und gut verdienender) programmierer geworden, hat sich aber auch da immer wieder gelangweilt. hat sich letztendlich selbständig gemacht (und hätte fast alles (und das war sehr viel) verloren, aufgrund unstrukturiertheiten).
er verlegt täglich seine schlüssel, kalender, handy (und sucht stundenlang)
er kann sich (aber nur zeitweise) sehr schwer in andere hineinversetzen
er kennt keine struktur (seine eigene
)
haushalt: no comment
er nimmt jede kritik persönlich
sagt dinge, die er aber dann widerum abstreitet gesagt zu haben
braucht nach überreizung alkohol (nicht oft, aber wenn, bis zum vollkommenen anschlag)
kann unter stress nicht schlafen, oder nur noch schlafen
sagt zu, dass er dinge erledigt, und vergisst oft
wenn er eine phase hat, wo er offensichtlich unter druck ist, dreht sich alles nur um ihn
er ist entweder extrem euphorisch oder total pessimistisch
schiebt die schuld gern auf andere, hat auch eine vollkommen eigene logik zu den dingen, und lässt sich nicht davon abbringen
lügt manchmal, wenn er unter stress ist (sagt ja und meint nein, etc.... (also kleinigkeiten, aber doch)
früher ist er richtig "ausgeklinkt", heute passiert das 1-2x im jahr, wo er richtig "abhaut"
etc
etc
wir führen aber ein normales leben, mit vielen freunden (es ist ihm mit den jahren immer besser gegangen, auch, als wir von seiner heimat und seiner mutter weggezogen sind), unternehmen viel
also mir scheit, als hätte er diese "anfälle" in phasen, zwischen durch ist er "stinknormal" und dann kommt wieder ein anfall...
also, es gibt keine diagnose, weil ich selbst erst durch eigenrecherchen draufgekommen bin, dass das unerkanntes ADHS sein könnte. weil ich nicht verstanden habe, dass man NICHTS ändert, wie kann man ständig seine sachen nicht finden. wieso kann man nach 14 jahren NICHT seine socken aufheben, warum bringt er nie eine sache zu ende? usw. da dachte ich mir, vielleicht ist da was anderes??
wie gesagt: wir lieben uns, es war nicht immer (oder ist) nicht leicht mit ihm, ich wusste, dass er anders ist, dachte aber immer, dass er sich schon entwickeln wird---was er auch getan hat, aber bestimmte "ticks" gehen und gehen nicht weg.
nun, das alles würde mich nicht stören, oder tut es nicht, weil mein mann wirklich ein sehr guter vater und lieber mann ist (er hat übrigens keine aggressionen!), jedoch kann ich mich sehr schwer auf ihn verlassen.
und ich weiß auch, dass er es nicht böse meint, aber ich muss IMMER nachfragen, ihn IMMER erinnern, un das ermüdet--vorallem, in bezug auf die kinder, wenn er mit ihnen alleine ist und ich 100x sagen muss (bitte hauben nicht vergessen, oder jause) und dann vergisst er natürlich immer.
wird das jetzt immer so bleiben? angenommen, er geht zu einem arzt und lässt sich mal einer diagnose unterziehen, kann man diese unstrukturiertheit und vergesslicheit in griff bekommen?
ich habe meinem mann erst vor wenigen tagen vorsichtig auf das thema angesprochen, dass das ja auf ihn zutreffen könnte und er hat nur mit "das trifft auf jeden zu" geantwortet.
aber ih weiß, dass er dinge macht, die "normale" menschen nicht machen, bzw. sie irgendwann ändern-aber er SCHAFFT es nicht (und er will).
wie bringe ich ihn dazu, einen arzt aufzusuchen? wie gehe ich jetzt damit um? ich habe natürlich nach 14 jahren schon meine "strategien" entwickelt, wie ich mit IHM umgehe (unwissenderweise), aber natürlich, wenn es hilfe GÄBE, ein bisschen die symptome in den griff zu bekommen, wäre ich nicht unglücklich, weil es das leben doch manchmal unnötig anstrengt und ich gerade in krisensituationen verzweifelt bin, warum er es nicht kapiert.
lang geworden, sorry
eure digger