Ich bin letzten Herbst knapp an einem totalen Burn- Out vorbeigeschrammt (vordergründig wegen neuem, sich als untragbar für mich erweisendem Chef)
Als ich mich bei einer lieben Freundin ausheulte, meinte sie unter anderem, ich könnte gut ADHS haben. Die Psychologin bei der ich dann war, hat das bestätigt und behandelt mich seitdem auch.
Ich habe wegen dem Chef die Notbremse gezogen und auf die neue Stelle (auf die ich mich selber beworben hatte

Dann kam die Abteilungsleitung auf die absurde ( und nebenbei bemerkt: sachlich unsinnige) Idee, mich zum Personalausgleich in einen anderen Aufgabenbereich zu versetzen. Der Vorgesetzte dort wäre nun leider auch gar nicht gegangen, dort hätte ich mich auch nie hinbeworben, so daß ich dieser Versetzung widersprochen habe.
Ich habe in dem Gespräch so argumentiert, dass ich wegen der Sache oben in psychologischer Behandlung bin, ich ihre Unterstützung brauche, ich zur Stabilisierung meines Zustandes das mir bekannte Arbeitsfeld und mir bekannte, mich wertschätzende Kollegen brauche und deshalb die Versetzung einfach nicht geht. Die Diagnose ADHS habe ich nicht erwähnt, weil ich Angst habe, dass ich in die "Bekloppt- Schublade" gesteckt werde, und da nie wieder rauskomme.
Beim ersten Gespräch war der Abteilungsleiter und sein Vertreter auch sehr betroffen und es fielen Aussagen wie: "Mensch, hätten wir gewußt, wie schlecht es ihnen geht, hätten wir anders entschieden", aber auch schon "Mmh, das können wir jetzt nicht mehr ändern, wir verlieren sonst unser Gesicht gegenüber den anderen Mitarbeitern." "Wir warten erstmal das neue Jahr, dann wird es ihnen sicherlich schon besser gehen." Ich habe gleich darauf hingewiesen, das es sicher länger dauern wird, bis ich mich neu sortiert habe. Dieses Gespräch war für mich ein Volltreffer ins Kontor, der kleine Schritt, den ich bis dahin in der Therapie gemacht hatte, war natürlich völlig futsch. Ich habe wieder keine Nacht mehr richtig geschlafen, weiter abgenommen und fühlte mich mit dieser neuen Unsicherheit völlig ohnmächtig.
Neues Jahr, nächstes Gespräch, "Ihnen gehts doch wieder gut, man merkt ihnen gar nichts an, wir wollen sie zum 01.02. versetzen". Ich habe wieder abgelehnt, Begründung siehe oben.Erst völlige Ratlosigkeit seitens der Abt.- Leitung, dann Drohung, wenn sie nicht..., dann lassen wir ihre Dienstfähigkeit durch den Amtsarzt überprüfen! Wollen sie das? Ich habe geantwortet, dass ihnen das wohl zustünde, aber mir die Frage erlaubt, was sie sich davon versprechen würden. Die Antwort war, sie müssten das, weil sie sonst ihrer Fürsorgepflicht als Dienstherr nicht nachkommen würden.Hätte ich im Anschluß an dieses Gespräch nicht 4 Wochen Urlaub gehabt, ich hätte mich krankschreiben lassen müssen, so fertig war ich.
Ich war beim Amtsarzt und hatte das Glück, das dieser nicht nur mal was von ADHS gehört hat und mich mit meinem Problem sehr ernst genommen hat. Er hat natürlich auch gefragt, was ich selbst zur Verbesserung der Situation beitrage (Behandlung u. a. mit Medis bei der Psychologin, Psychotherapie). Im Gutachten stand, das ich aus ärztlicher Sicht momentan nicht versetzt werden kann.
Im darauffolgenden Personalgespräch hatte ich deutlich das Gefühl, daß der Abteilungsleiter mit diesem Ergebnis nicht gerechnet hatte. Dieses Ergebnis wäre ihm zuwenig begründet, er würde ein Zweitgutachten anfordern. Ich hatte außerdem das Gefühl, das es nicht mehr um den Personalausgleich, um mich und meine Probleme, sondern nur noch um um die Frage geht, wer kann (und darf) hier über wen wie bestimmen. Wieder dasselbe: wochenlang nicht schlafen können, weil die Gedanken im Kreis fahren, das was ich zugenommen hatte, wieder abgenommen...Diese Ohnmacht, das Gefühl, daß die einen solange weichkochen wollen, bis man endlich sagt, na gut, ich machs doch, ich hab mir meine Probleme nur eingebildet



Das Zweitgutachten ist noch nicht da, wobei ich denke, das da dasselbe drinsteht wie im Ersten.
Die Frage ist: Was fällt meinen Herren Abteilungsleitern als nächstes ein? Wer hat schon mal solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir einen Rat geben, wie ich weiter damit umgehen soll? Die Gleichstellungsbeauftragte ist mit im Boot, der Personalrat weiß Bescheid, konnte aber auch nichts bewirken. Bei der Personalberatungstelle war ich auch schon....Oh Mann, ich kann nicht mehr, null Verständnis, nur ihre scheiß "Autorität" wahren!
Achso, mein direkter Vorgesetzter ist ein Goldstück,er weiß auch komplett bescheid, kommt aber gegen den Abteilungsleiter auch nicht an.
Im Moment völlig fertige Grüße
Eichhörchen6
Edit: Ich habe deinen Beitrag zur besseren Lesbarkeit in Absätze geteilt. Liebe Grüße, Sandiris